Belastungsquelle: Gefahr für Trinkwasser
Durch welche Belastungsquellen wird Wasserqualität beeinflusst?
Wenn das Trinkwasser aus dem eigenen Hahn nicht den Ansprüchen an ein Trinkwasser genügt, gilt es herauszufinden, welche Belastungsquellen die Wasserqualität beeinträchtigen. Dabei kommen verschiedene Quellen in Frage. Eine Möglichkeit ist, dass das eingespeiste Trinkwasser nicht den offiziellen Grenzwerten der Trinkwasserverordnung entspricht. Aufgrund der sehr häufigen, zum Teil sogar täglichen Kontrollen des Trinkwassers ist die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften Verunreinigung des Wassers vom Versorger relativ gering.
Wenn das Wasser mit bloßem Auge als dreckig zu erkennen ist, können Bauarbeiten am Leitungsnetz die Ursache für braunes Wasser sein. Derartige Belastungsquellen für die Wasserqualität sind in den meisten Fällen jedoch ebenfalls vorübergehende Belastungsquellen für Trinkwasser. Eine deutlich größere Gefahr für die Verbraucher stellen die eigenen Wasserleitungen im Haus dar. Der gesamte Zustand der Installation, also den Wasserrohren, technischen Anlagen (Wasserfilter, Desinfektionsanlagen) oder auch Wasserhähnen, ist maßgeblich für die Wasserqualität.
Belastungsquellen der Wasserqualität außerhalb vom Wohnhaus
So stellen beispielsweise alte Rohre aus Blei eine Ursache für langfristige Belastungen des Trinkwassers dar. Bleileitungen wurden zum Teil bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts verwendet1 und können bis heute Belastungsquellen für die Wasserqualität sein. Vor allem in weiten Teilen Nord- und Ostdeutschlands sind nach wie vor häufig noch hohe Bleikonzentrationen im Trinkwasser festzustellen. Bleileitungen wurden dabei nicht nur für die Wasserleitungen innerhalb des Hauses verwendet, sondern auch für die Hauptversorgungsleitungen der Wasserversorger. Wegen der großen Gesundheitsgefährdung durch Blei wollen viele Kommunen bis 2013 die alten Bleileitungen innerhalb des öffentlichen Wasserversorgungsnetzes austauschen2.
Auch die Trinkwasserverordnung sieht eine Verschärfung der Grenzwerte für Blei im Trinkwasser von 0,025 auf 0,010 mg/l ab 2013 vor. Von den Modernisierungen der Leitungen bleiben jedoch häufig die Hausanschlüsse unbetroffen. Auch diese Leitungsabschnitte, die von den Hauptleitungen in das Haus führen, können Belastungsquellen der Wasserqualität darstellen, wenn sie aus Blei sind. Neben den Schwermetallen stellen auch Bakterien und Keime ein Risiko dar.
Durch undichte Wasserleitungen, tote Leitungsstränge, defekte Dichtungen oder den Wasserhahn können Bakterien in das Trinkwassersystem gelangen. Häufig ist mangelnde Wartung von Filtern und den Rohren ein Grund für erhöhte Befunde im Wasser.
Die Überprüfung der Trinkwasserqualität sollte daher auch die mikrobiologischen Parameter abdecken. Wasseranalysen für die Mikrobiologie analysieren u.a. coliforme Keime, E. coli und die Gesamtkeimzahlen (bei 2 unterschiedlichen Bebrütungstemperaturen). Legionellen werden in der Regel gesondert überprüft, da hier eine individuelle Aufbereitung im Labor notwendig ist. Erfahren Sie hier mehr zu den Wasseranalyse-Paketen.
Belastungsquellen der Wasserqualität innerhalb vom Wohnhaus
Wie die Leitungen außerhalb des Hauses können auch Wasserrohre innerhalb eines Hauses oder einer Wohnung Belastungsquellen für die Wasserqualität darstellen. Das ist vor allem in vielen unsanierten Altbauten mitunter noch der Fall3. Insbesondere wenn das Leitungswasser längere Zeit in der Leitung steht, stellen Rohre aus Metall (Blei, Kupfer) immense Belastungsquellen für die Wasserqualität dar. In diesen Fällen kann es helfen, das abgestandene Wasser aus der Leitung ablaufen zu lassen und erst danach Wasser zum Trinken oder Waschen zu entnehmen. Doch je nach Zustand der Rohre kann nur eine Rohrsanierung weiterhelfen. Die Wasseranalyse stellt hier ein wichtiges Hilfsmittel dar, mögliche Belastungen im Wasser auf die Spur zu kommen.
Belastungsquellen für Wasserqualität beseitigen
Wenn Leitungen aus Metall innerhalb der Hausinstallation eine Belastungsquellen für die Wasserqualität sind, sollten sie am besten ausgetauscht werden. Das gilt insbesondere, wenn Kinder oder Schwangere im Haus leben, da sie von den Belastungen durch Blei oder auch Kupfer besonders betroffen sind. Mieter sollten ihre Vermieter auf das Problem ansprechen. Hilfe finden sie dabei auch bei Gesundheitsämtern und Mietervereinen. Hausbesitzer, die ihre Leitungen modernisieren lassen möchten, erhalten ebenfalls bei Gesundheitsämtern oder Kommunalpolitikern weitere Informationen. Mitunter besteht sogar die Möglichkeit, Unterstützung durch Förderprogramme zu erhalten4.
Belastungsquellen der Wasserqualität durch Test aufspüren
Wer sich nicht sicher ist, ob die eigenen Rohre Belastungsquellen für die Wasserqualität in seinem Haus oder seiner Wohnung darstellen, sollte das Wasser aus dem eigenen Anschluss von einem Analyselabor untersuchen lassen. Liegen die Werte der Probe auffällig oberhalb der zulässigen Grenzwerte oder über der ortsüblichen Werte im Trinkwasser ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass z.B. Bleileitungen im Haus liegen oder im Hausanschluss verwendet wurden5.
Neben den Belastungen durch verschiedene Schwermetalle lassen sich mit unseren Tests auch eine Vielzahl andere Belastungsquellen der Wasserqualität innerhalb der Hausinstallation ermitteln. Etwa Belastungen durch Keime oder Krankheitserreger. Diese können sich an verschiedenen Stellen der Hausinstallation einnisten und so dauerhaft Belastungsquellen für Wasser darstellen.
Bakterien können sich häufig im Strahlregler (Perlator) des Wasserhahns festsetzen und in die Leitungen gelangen. Insbesondere bei stehendem Wasser in den Rohren oder in toten Leitungen erhöht sich die Gefahr einer mikrobiologischen Verunreinigung. Folge von Keimbefall können gesundheitliche Beeinträchtigungen sein, wie z.B. Magen- Darm-Erkrankungen. Experten raten dazu, das eigene Trinkwasser regelmäßig zu überprüfen.
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